Kaum eine Filmproduktion kommt heute mehr ohne LED-Licht aus. Denn die Vorteile sprechen für sich.
In diesem Beitrag erläutern wir nochmal kurz die Vorteile von LED-Licht, das sich in der Produktion in LED-Flächen und -Panels, Stufenlinsen- und Projektionsscheinwerfer sowie kleine LED-Leuchten, darunter LED-Kopflicht, unterteilt. Ludwig Kameraverleih investiert im Rahmen seiner Nachhaltigkeits-Initiative massiv in diese zukunftsweisende LED-Technologie.
Aufgrund ihres höheren Wirkungsgrades verbrauchen LED-Lampen deutlich weniger Strom, brauchen keine „großen“ Stromanschlüsse und können zum Großteil über Akkus betrieben werden. Somit ergeben sich eine größere Einsatz-Flexibiliät und ein Umweltbonus.
Weiterhin unterliegen sie nicht dem typischen Verschleiß:
- keine begrenzten Lampenlebensdauern der Leuchtmittel
- keine typischen Farbverfälschungen bei zunehmenden Lampenstunden
- keine Risiken von Lampenzerbersten, mit Reflektor und Glas-/Linsen- Beschädigung oder bersten – und daraus resultierenden Kosten und Drehunterbrechung.
Bei Gasentladungsleuchten nicht zu vergessen: Potenzielles Freisetzten von gasförmigem, hoch giftigem Quecksilber beim Lampenbersten!
Die Umwelt dankt es:
- höherer Wirkungsgrad (HMI ~40%, Kunstlicht ~3-10%, LED ~60%)
- weniger Verschleiß
- weniger Sondermüll
- weniger Transportgewicht und Volumen. Somit: Einsparung bei Betriebsstoffen und Verschleiß für/bei Transportfahrzeugen, kleinere Stative, weniger Stromzubehör
LED-Technologie
LED, Abkürzung für „Light-emitted-Diode“ (Licht emittierende Diode), besteht aus elektronischen Halbleiter-Bauelementen, die ähnlich wie ein Chip in der Computer-Technologie aufgebaut sind. Um die maximale Lichtmenge einer Diode zu erzielen, wird das Halbleiter-Element in eine „Wanne“ mit Optik in einem „Cluster“ (LED-Chip) eingesetzt. Hierbei soll die optimale Farbmischung, optische Bündelung, Richtwirkung und Effizienz erzielt werden.
Vorteile von LED-Licht in der Filmproduktion
Umweltschonend
Für herkömmliche Beleuchtung sind oftmals größere Stromanschlüsse, oder wenn diese nicht vorhanden sind, Dieselaggregate notwendig.
LED verbraucht weniger Strom, daher sind kleinere Stromanschlüsse nötig und eine Akkunutzung in der Regel möglich.
Der Co2-Ausstoß der Produktion sinkt deutlich.
Lebensdauer
- LEDs: 50.000 bis 100.000 Stunden (unter Laborbedingungen), keine signifikanten Farbabweichungen.
- HMI-Einheiten: 150 bis 300 Stunden Leuchtmittel-(„Lampen“)-lebensdauer (lt. Hersteller). Das Leuchtmittel wird beim Zünden und Betrieb heftig belastet:20-70kV (Kilovolt) beim „Zünden“ und wieder zünden des Plasmastrahls („Restrike“).Ein hoher Betriebsstrom.Eine hohe Betriebstemperatur (größer 450 °C am Lampenaußenkolben).Daraus resultiert eine hohe Belastung für die Elektroden und das Glas. Die Elektroden verkürzen sich, das Leuchtmittel wird schlechter „zündfähiger“, das Glas entglast und wird porös über die fortschreitende Lebensdauer, je nach Einsatzumgebung und Zündhäufigkeit, die Farbtemperatur des abgegebenen Lichts verändert sich.
- Halogen-Leuchten: 150-2000 Stunden Leuchtmittel-(„Lampen“)-lebensdauer (lt. Hersteller), je nach Lampentyp. Das Leuchtmittel wird beim Einschalten (Kaltwiderstand bedeutet 10-20facher Einschaltstrom bis die Wendel auf Betriebstemperatur ist), wie auch im Betrieb (je nach Lampentyp 3000-3400 Kelvin -> entspricht ~2700-3100 °C Glüh-Wendeltemperatur) heftig belastet.
Einfache Steuerung durch eine App
Die Farbmischung, -sättigung und –temperatur des abzugebenden Lichts lässt sich bei einer Vielzahl an LED-Leuchten direkt an den Leuchten selbst, als auch über eine entsprechende App, via Tablet oder Smartphone, steuern.
Entsorgung
Herkömmliche Leuchtmittel – wie häufig HMI- oder Halogenleuchten – enthalten einen hohen Anteil an seltenen Stoffen. Oftmals entsteht Sondermüll, der gesondert entsorgt werden muss, wie Quecksilber bei HMI-Lampen. Sie enthalten auch seltene Erden und Halogene, die als wertvolle Rohstoffe bei der Entsorgung verloren gehen.
Betriebssicherheit
Bei der traditionellen Beleuchtung (HMI-Gasentladungs- / Halogenkreislauf-prozess Leuchten) können durch zerbersten der Leuchtmittel die Linse und der Reflektor massiv beschädigt und/oder gar Menschen am Set verletzt werden.
Durch Herstellungsfehler, Einsatzbedingungen, Lebensdauerbeschränkungen, Physikalische und thermische Parameter des Leuchtmittels selbst (siehe oben) oder starke Erschütterungen im „Heiß“-Zustand des Leuchtmittels droht ein Bersten des Leuchtmittels.
Hoch giftiges gasförmiges Quecksilber entweicht dann in die Umgebung, glühende Teile können aus der Leuchte in die Umgebung fallen.
Transportsicherheit
Während LED-Leuchten durch ihre Bauart nicht so hochsensibel reagieren und resistent gegen Stöße und Vibrationen sind, können HMI-/Halogen-Lampen beim Transport schnell beschädigt werden.
Folge: Die Kosten für die Transportsicherheit steigen.
Logistik
LED-Leuchten sind aktuell kompakter und leichter:
- kleinere erforderliche Traglast von Stativen und Leuchten Zubehör.
- bei klein- bis mittlerer Drehgröße, gerade „On-Location oder im Freien, kann die Nutzung, je nach LED-Leuchten-Einheiten, über Akku und somit Netzunabhängig erfolgen.
Somit wird in der Regel wenig bis gar kein Stromzubehör mehr notwendig.
Es müssen keine Stromanschlüsse gelegt werden oder Aggregate die notwendige Leistung zur Verfügung stellen.
Daraus resultiert auch weniger Transportgewicht und –Volumen: Einsparung in Transportfahrzeuge / – Fahrzeuggröße / Aggregate, Transporthilfsmittel (wie zusätzliche Transportwagen).
Weniger Co2-Ausstoß !
Energieaufwand
LED-Leuchten setzen mehr Energie in effektive Lichtleistung um und produzieren weniger Wärme. Für eine entsprechende Lichtleistung entsteht weniger Energieaufwand. Und weniger Co2!
Zum Vergleich – Wirkungsgrad (aufgenommene Leistung -> zur abgegebenen Lichtleistung!
(-> der restlicher Anteil wird vereinfacht in Wärme umgesetzt):
Glühlampen | ~3% |
Halogen | ~10% |
HMI | ~40% |
LED | ~60-70% |
Leuchtmittel
Kunstlicht wie HMI vebraucht erheblich viele Leuchtmittel und versucht entsprechende Folge- und Logistikkosten. Für jeden Start sind bis zu 20 KV Energieeinsatz notwendig, bei einem Restart gar 40 bis 70 KV. Dies belastet das eingesetzte Leuchtmittel.
Verfügbarbeit – Faktor Zeit
Am Set einer der wichtigsten Punkte: HMI-Leuchten benötigt bis zur vollen Lichtleistung etwa 2 Minuten, LED-Leuchten nur 1 bis 3 Sekunden!
Zudem müssen sich bei neuen HMI-Leuchtmitteln diese in der Regel erst einmal “einbrennen” (~10 bis 20 Stunden), zwecks optimaler Lichtfarbe.
Zudem können HMI-Lampen nicht ab Werk in Serien abgeglichen und eingestellt werden.
Hierdurch müssen beim Einsatz mehrere Leuchten in der Regel Korrekurfolien eingesetzt werden. (Zur Folge von Umwelt, Zeit, Personal.)
By the way – HMI- und Halogenleuchten müssen bei Kauf „eingebrannt“ werden…
Testlabor bei Ludwig Kameraverleih
Bei Ludwig Kameraverleih werden neue Entwicklungen von Scheinwerfern, wie beispielsweise der ARRI Orbiter, intensiv als Prototypen getestet, bevor sie gekauft und zum Einsatz ans Set gelangen. Hersteller wie ARRI, Fillex oder Astera – erhalten ein umfangreiches Feedback mit Verbesserungsvorschlägen.
Lichtfarben
Bei HMI- und Kunstlichtleuchten ist im Generellen eine Lichtfarbe verfügbar, andere müssen durch vorgesetzte Folien gefiltert werden.
Hierbei erfolgt eine Absorbtion, bei HMI nicht enthaltene Anteile des Lichtspektrums können nicht nacherzeugt werden.
Ein klarer Nachteil von Korrekturfolien: Sie belasteten die Umwelt und erzeugen mehr Kosten.
LED-Leuchten können in der Regel Farbtemperaturen zwischen 2900 und 10.000 Kelvin erzeugen und abgeben, inklusive Kunstlicht- oder Tageslicht.
LED kann nicht das Spektrum des natürlichen Sonnenlichts vollständig emittieren, wie Halogenleuchten, jedoch sind sie schon sehr nah dran.
Umgebungsbedingungen
Während LED-Leuchten weitestgehend unabhängig von den äußeren Bedingungen einwandfrei arbeiteen, reagieren Kunstlicht-Lampen äußerst sensibel auf Wärme-, Kälteschwankungen und die Leuchten-Ausrichtung (Ausrichtung des Leuchtenkopfes nach unten/oben, usw.).
Zubehör
LED-Licht benötigt weniger aufwändiges Zubehör, wie aufwendige Stative, Lichtpulte, Dimmeranlagen, usw. (siehe Logistik)
Beim LED-Licht gibt es eine Vielzahl an neuem Zubehör, das viele LED-Leuchten zu viel größeren Multitalenten, als bisherige Leuchten, macht.
Fazit:
LED-Licht ist flexibler, effizienter, leichter, sparsamer, sorgt für mehr Einsatzsicherheit und reduziert den Co2-Ausstoß erheblich.
LED-Licht kann bei großen Lichtzusätzen und Werbedrehs noch keine größeren HMI-Leuchten in allen erdenklichen Leuchtsituationen vollständig ersetzen, und auch die LED-Stufenlinsenscheinwerfer sind in den größeren Einheiten noch nicht erhältlich.
Bei der breiten Palette an Leuchten ersetzt LED jedoch in einer Vielzahl die bisherigen Halogen- und HMI-Leuchten deutlich, wie die oben beschriebenen Punkte klar aufzeigen!
Ansprechpartner Licht
„Ich stehe Ihnen gerne für Fragen zum Verleih unseres LED-Lichts zur Verfügung. Schreiben Sie mir eine E-Mail. Sie erhalten binnen 48h eine Antwort.“
Maurice Schmitt
Abteilungsleiter Licht + Bühne
Maurice Schmitt
Abteilungsleiter Licht + Bühne